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Nidelzältli-Kugeln für Emelie und ihre Grossmutter

Nidelzältli-Kugeln für Emelie und ihre Grossmutter

Für diese Kugeln machen wir zuerst, nach dem Rezept von Emelies Grossmutter, die Nidelzältli.

Dazu ist es ein Vorteil, wenn man einen Holzkochherd hat, denn die Kugeln sind sicher am Besten, wenn es draussen kalt ist und man mit dem Holzkochherd während des Nidelzältli-Machens auch gleich die Küche heizen kann. Wunderbar: Schneeflocken vor dem Fenster, knisterndes Feuer im Kochherd, eine heisse Milch und süsses Gebäck… warum wollen eigentlich nicht mehr Menschen hoch oben in den Bergen wohnen?

Also, beginnen wir mit den Nidelzältli; Dafür geben wir 2.5dl Vollrahm, 1dl Milch, 300g Zucker, und 1 Päckli Vanillezucker in eine gute Pfanne. Wir kochen alles auf und müssen es nun richtig lange köcheln lassen und immer wieder rühren, bis die Masse braun und ziemlich dick ist. Sie glänzt und beginnt sich von der Pfanne zu lösen mit der Zeit. Aber man muss Geduld haben. Während des Rührens kann man prima den Vögeln zuschauen, die sich draussen vor dem Fenster im Schneetreiben ihr Futter vom Vogelhäuschen holen. Bei mir hüpft gerade ein wohl kranker Schneesperling im Häuschen herum und holt sich Stärkung, vielleicht überlebt er den Winter und Nachbars Katze, bis jetzt hat er beides erfolgreich geschafft.

Wenn die heisse Masse schön dicklich und klebrig ist, geben wir 2 Esslöffel kaltes Wasser dazu, damit wir alles noch einmal durchrühren können und giessen es in eine Form, die wir vorher mit Butter gut ausgestrichen haben.

Jetzt kann man einen Spaziergang im Schnee machen, denn die Caramelmasse braucht ziemlich lange, bis sie dick und schneidfest ist. Oder die Kugeln am nächsten Tag erst backen.

Die getrocknete Nidelzältlimasse schneiden wir in Stücke oder Streifen und heben sie aus der Form. Dabei gibt es schönere und weniger schöne Stücke. Von den weniger schönen nehmen wir 150 Gramm und schneiden sie in kleinen Stücken in eine grosse Schüssel, in welcher wir vorher 200g Mehl mit einer guten Messerspitze Backpulver gut durchgemischt haben. Die schönen Caramelstücke füllen wir in ein Säcklein ab und können sie als kleines Geschenk mit dem Schneeflockengefühl an jemanden weitergeben, der nicht in den Bergen wohnt….

Die Caramelstücke in der Schüssel mischen wir gründlich mit dem Mehl und geben nun 120g gemahlene Nüsse dazu. Man kann dabei angefangene Packungen aufbrauchen wenn man solche hat. Dann kommen noch 50g Mandelstifte oder andere gehackte Nüsse dazu und das Ganze wird noch einmal schön gemischt.

Nun 50g weiche Butter, 100g Zucker, 1 Prise Salz, 2 frische Eier und etwas Zimt so lange mit Schwingbesen oder Mixer schlagen, bis die Masse schön luftig und hell wird. Mit der Caramel-Mehl-Nüsse-Mischung zu einem feuchten Teig zusammenmischen und ca. 2 Std. kühl stellen.

Den Backofen auf 200 Grad vorheizen (ich habe kein Elektroauto, dann kann ich mir den Luxus des Vorheizens leisten, vor allem, wenn ich mit dem Schwingbesen die Eimasse von Hand geschlagen und die Nidelzältli auf dem Holzkochherd gekocht habe….).

In einen Suppenteller gibt man 50g Puderzucker und eine Prise Salz, gut mischen. Nun klaubt man baumnussgrosse Stücke von der Teigmasse weg und rollt sie zu Kugeln. Diese wendet man im Puderzucker und setzt sie mit Abstand auf ein mit Blechreinpapier belegtes, umgedrehtes Blech. Aus dem Teig kann man entweder zwei Bleche Kugeln backen, oder man nimmt nur die Hälfte des Teiges und hat somit zweimal einen grossen Auftritt, denn die Kugeln sind am aussergewöhnlichsten, wenn man sie direkt nach dem Auskühlen isst. Den Rest des Teiges kann man gut ein paar Tage im Kühlschrank zugedeckt aufbewahren.

Das Blech kommt für 15 Minuten in den Ofen, auf der untersten Rille. Danach herausnehmen, die Kugeln auf dem Papier vom Blech auf ein Gitter ziehen und auskühlen lassen.

Für so viel Arbeit, wie sie geben, sind sie eigentlich zu schnell gegessen. Aber wenn man sich die Arbeit auf ein paar Tage vorher verteilt, merkt man das weniger. Geniessen kann man sie auf jeden Fall!