News

Herbst – ich glaube ich spinne…

Herbst – ich glaube ich spinne…

„Die spinnt!“

Ich habe herausgefunden, woher der Ausdruck kommt.

Beim Spinnen.

Man muss sich eine Bauernhofküche im letzten Jahrhundert vorstellen. Im Herbst. Es wird geerntet, der erste Schnee droht. In Feld und Garten wird abgeräumt, was reif ist. Kinder und Angestellte tragen Körbe und Kessel mit Erntegut in die Küche. Die Kinder spüren den kommenden Schnee und lärmen herum – und mitten drin die Bäuerin. Das Durcheinander, der Trubel, der Lärm, langsam ist es für sie “zum wahnsinnig werden….oder besser: zum Spinnen!”

Plötzlich ist sie weg.

Wo ist sie? – Sie spinnt!

Oben in der Kammer sitzt sie am Spinnrad.

Durch ihre Hände gleitet die Wolle, welche sie vor ein paar Tagen von einem ihrer Schafe weggeschoren hat. Das Rad dreht und zaubert daraus Wollstränge, aus denen sie im Winter, wenn alles ruhig ist, warme Kleidung stricken wird.

Ein Bisschen von der Ruhe des Schafes. Ein Bisschen von der Ruhe des kommenden Winters. Ein Bisschen von der Unermüdlichkeit des sich emsig drehenden und fleissig produzierenden Spinnrades – Kraftgefühle.