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Glückskuchen, für Magdalena

Glückskuchen, für Magdalena

An einem trüben, nebligen oder regnerischen Morgen eines freien Tages mache man sich an die Arbeit für den Glückskuchen.

Dazu bohrt man bei zwei Kokosnüssen die drei Löcher aus und lässt das Kokoswasser auslaufen. Dies kann man mit einem Schraubenzieher und einem Hammer gut bewerkstelligen.

Danach legt man die Kokosnüsse auf den Scheitstock und schlägt vorsichtig dosiert die Schale mit einer Axt weg. Wer nicht selber von Hand Holz spaltet kann sich als Vorbereitung auf den Glückskuchen einen Scheitstock und eine Axt besorgen. Holz spalten macht nämlich auch glücklich.

Danach raffelt man die Kokosnüsse an einer Rüebliraffel fein. (Für Magdalena: das ist Schweizer Hochdeutsch! Raffeln heisst reiben, die Rüebliraffel ist eine Karottenreibe….!)

Nun rührt man 125g Alpenbutter oder, wenn man keine hat, zur Not auch gute Biobutter weich. Dann gibt man 200g Zucker und einen Teelöffel Vanillezucker hinein. (Vanillezucker mache ich selber, ich lege einfach geöffnete und ausgekratzte Vanillestängel in eine Dose mit Zucker. Riecht herrlich!) Nun kommen 200g der Kokosraspel dazu und 1dl Milch. Diese Rührerei kann man gut mit der Kelle in einer Schüssel ohne Lärm machen. Ist eine schöne Einstimmung.

Die 4 Eiweiss von freilaufenden Hühnern muss man nun wohl maschinell steif schlagen. Ausser man will ein kleines Armmuskeltraining einfügen, passt aber nicht wirklich zum gemütlichen Nebelmorgenkuchenbacken. Eine Prise Salz und eine Messerspitze Backpulver gibt man vor dem Schlagen in die Eiweiss. (Ach ja, Magdalena, das ist Eiklar, klar!) Sobald das Eiweiss etwas fest ist, gibt man noch 2 Esslöffel Zucker hinein und schlägt weiter.

Man mischt 250g Mehl mit 2 Teelöffeln Backpulver und schichtet nun abwechslungsweise etwas Eiweiss und etwas Mehl auf die Kokosnussmasse und rührt das Ganze zuletzt vorsichtig ineinander.  Dann füllt man den Teig in eine Cakeform.

35 Minuten bei 180 Grad auf der untersten Rille backen.

Während der Kuchen am Backen ist und die Nebelschwaden sich bereits etwas lichten, hat man nun Zeit, den Guss zu machen.

Dazu braucht man Freunde, in deren Garten ein Nussbaum steht. Oder man pflanzt endlich selber einen. Nussbäume sind sehr wichtig. Ich kenne eine Familie, da hat der Vater nach dem Krieg 30 Nussbäume gepflanzt, damit seine Familie und deren Nachkommen nie mehr Hunger leiden müssen. Von diesen Bäumen darf ich manchmal auch Nüsse holen, und die sind ganz besonders bedeutend. Darum nimmt man für den Glückskuchen genau 30 Baumnüsse. Also Walnüsse. Diese öffnet man bedächtig und nimmt die Kerne vorsichtig heraus.

Nusskerne, den Rest der Kokosraspel, 120g Creme Fraiche, 30g weiche Alpenbutter, 100g Jacutinga Vollrohrzucker und 2 Esslöffel Rahm vermischt man in einer Schüssel von Hand zu einer schönen Masse. Diese gibt man auf den halbgebackenen Kuchen und stellt ihn weitere 20 Minuten in den Ofen.

Während man die Küche aufräumt verzieht sich draussen der Nebel und die ersten Sonnenstrahlen zeigen sich. Sobald der Kuchen aus dem Ofen ist geht man eine halbe Stunde draussen in der frischen Luft spazieren. Danach kann man ein Stück geniessen. Und das volle Glück.

 

 

 

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